Wenn Sie beim Poker setzen, tun Sie dies entweder aufgrund derStärke Ihrer Hand (damit schlechtere Hände mitgehen werden) oder als Bluff (um eine bessere Hand zum Aussteigen zu bewegen). In seinem Buch No Limit Hold’em for Advanced Players geht Matthew Janda noch einen Schritt weiter und behauptet, dass Spieler, anstatt Einsätze in „Value Bets“ oder „Bluff_Einsätze“ zu unterteilen, aus zwei Gründen setzen sollten:

  1. Um den Pot für den Fall eines Gewinns größer zu machen.
  2. Um unserem bzw. unseren Gegner(n) die Möglichkeit zu verweigern, seine bzw. ihre Equity zu realisieren.

Beide Definitionen würden in jedem Fall auf eine allgemein akzeptierte „Value Bet“ zutreffen – bei der Sie glauben, auf die bessere Hand zu setzen.

In diesem Artikel werden wir dies ein wenig vertiefen und Situationen erläutern, in denen eine Value Bet anderen Arten des Wetteinsatzes wie einem erneuten Schieben zur Pot-Kontrolle vorzuziehen ist.

DER RICHTIGE ZEITPUNKT FÜR EINE VALUE BET

Einfach ausgedrückt: Sie sollten eine Value Bet setzen, wenn Sie glauben, dass Ihre Gegner schlechtere Hände haben, die jedoch gut genug sind, dass sie mitgehen. Diese Taktik bedeutet entweder, dass man einen Preis für alle vorhandenen Unentschieden erhebt (indem man sie für das Fortfahren bezahlen lässt) oder schlechtere Hände mitgehen lässt.

Bei der Überlegung, ob Sie eine Value Bet platzieren sollten (insbesondere beim River), sollten Sie sich nur dafür entscheiden, wenn Sie denken, dass Ihr Gegner in mindestens 50 % aller Fälle, in denen er mitgeht, eine schlechtere Hand hat. (Bedenken Sie, dass Sie dieses zusätzliche Geld in mehr als 50 % aller Fälle gewinnen müssen, damit sich Ihr Geldeinsatz bei dieserm Einsatz langfristig auszahlt. Ansonsten verlieren Sie diesen Einsatz zu häufig.)

Einige Spieler verfallen einem „Zwang zu einer ausgefallenen Spielweise“, bei der sie durch Schieben und passive Spielweise Gegner mit ihren stärksten Händen in eine Falle locken wollen – in der Hoffnung, dass ihre Gegner darauf eingehen und wie wild setzen. Zwar hat alles seinen Platz und seine Zeit, doch sollten Sie sich an die Faustregel halten, mit Ihren starken Händen möglichst immer um große Pots zu spielen. (Setzen Sie Value Bets oder erhöhen Sie den Einsatz, falls die Situation es erfordert). Mit niedrigeren Händen sollten Sie hingegen um kleinere Pots spielen (mittelmäßige Hände sind in der Regel nur für 1 oder 2 Streets gut.)

ÜBERLEGUNGEN BEI VALUE BETS

Vor der Entscheidung, für eine Hand eine Value Bet zu setzen, gilt es viele Dinge zu beachten.

Dazu zählen unter anderem:

  • Stack-Größe: Das Stacken und die volle Ausschöpfung guter Hände sind einfacher, wenn das Verhältnis zwischen Stack und Pot kleiner ist – das heißt, je näher sich Ihr Stack und der Pot in ihrer Größe gleichen. Eine volle Wertschöpfung aus Ihren starken Händen ist beispielsweise einfacher bei (1) Dreier-Einsatz-Pots oder (2) wenn Sie Short-Stacked sind. In einigen Fällen wird es Ihnen gelingen, in nur zwei Post-Flop-Einsatzrunden alles Geld in der Mitte abzuräumen.

Berücksichtigen Sie also bei der Entscheidung, auf welche Street Sie eine Value Bet platzieren, die Zusammensetzung des Boards und die Neigungen Ihrer Gegner. An dieser Stelle muss auch erwähnt werden, dass Sie jederzeit ein Auge auf die Stack-Größe aller in der Hand beteiligten Gegner haben sollten, da dies bestimmt, wie Sie jede Hand spielen.nd muss.

Wenn Sie außerdem Deep-Stacked sind, gibt es Zeiten, in denen Sie mit bestimmten Händen schieben möchten, um die Pot-Kontrolle zu erlangen und zu vermeiden, dass ein Gegner den Einsatz erhöht und Sie in Bedrängnis bringt.

  • Neigungen des Gegners: Die Neigungen Ihres Gegners bestimmen in hohem Maße, wie Sie Ihre Hände spielen sollten (d. h. Value Bet oder Schieben für Pot Control) und wie hoch Ihre relativen Chancen sind, mit Ihrer Hand den Pot gegen ihn zu gewinnen.

Schreibender Pokerspieler

  • Blufft Ihr Gegner beim River, wenn Sie schieben? Dies ist ein ganz wichtiges Szenario! Wenn Ihr Gegner seine verpassten Draws im River setzt, ist es oft gut, beim River zu schieben und ihn bluffen zu lassen, anstatt selbst eine Value Bet zu platzieren.

Wenn Sie jedoch wissen, dass Ihr Gegner nicht blufft, ist es besser, nur Value Bets zu platzieren und von seinen schlechteren Händen mitzugehen (sofern dies mindestens 50 % seiner Calling Range ausmacht).

  • Ist Ihr Gegner trickreich oder geradlinig?Wenn Sie wissen, dass Ihr Gegner bei einigen seiner Draws zu einem Semi-Bluff fähig ist, indem er beim Turn schiebt und dann erhöht, ist es in bestimmten Situationen ein Fehler, vermehrte Value Bets zu platzieren (da Ihr Gegner keine Ahnung hat, wo Sie stehen, und Sie zum Aussteigen zwingt).

Gegen geradlinige Gegner können Sie hingegen mit größerer Zuversicht Value Bets platzieren. Wenn es eng wird, können Sie sich in der Regel darauf verlassen, dass Ihr Gegner auch wirklich gute Karten auf der Hand hat, wenn er den Einsatz erhöht.

  • Geht Ihr Gegner zu häufig mit?Wenn ja, können Sie bei einer größeren Auswahl an Händen Value Bets platzieren. Die Spielweise eines solchen Gegners könnten Sie außerdem noch mehr ausnutzen, indem Sie bei einigen Händen in Ihrer Range, auf die Sie normalerweise setzen würden, auf einen Bluff verzichten.
  • Steigt Ihr Gegner zu häufig aus?Wenn ja, sollten Sie mit einer größeren Anzahl Ihrer mittelmäßigen Hände erneut schieben und auf eine geringere Anzahl an Händen Value Bets platzieren (eher im oberen Bereich Ihrer Range). Und vielleicht ein wenig häufiger bluffen, indem Sie einige wenige schwächere Karten hinzufügen.
  • Hand Range des Gegners: Von großer Bedeutung ist es, die Turn- und River-Karten zu berücksichtigen, die die Hand Range des Gegners möglicherweise mehr als Ihre eigene verbessern. In solchen Fällen kann es oftmals angebracht sein, sich die Pot Control zu sichern und erneut zu schieben, insbesondere gegen trickreiche Gegner, die Sie mit Ihren mittelmäßigen Händen (wie einem Paar) durch Erhöhung des Einsatzes in Bedrängnis bringen können.
  • Cash Games und Turniere im Vergleich: In Turnieren empfiehlt es sich aufgrund von ICM und der Notwendigkeit, im Spiel zu bleiben, mit mittelmäßigen Karten weniger Value Bets zu platzieren. In solchen Fällen überwiegt das Risiko, mehr von Ihrem Stack zu verlieren, bei Weitem die Chancen, weitere Chips zu gewinnen. (Ein erneutes Schieben im River kann Ihren Stack beispielsweise auf entweder 40 BB oder 80 BB bringen, während Ihnen bei einem Einsatz entweder 20 BB oder 100 BB bleiben. In diesem Fall ist es wesentlich sinnvoller, einen gesunden Stack von mindestens 40 BB zu behalten, mit dem Sie etwas anfangen können, als zusätzlich 20 BB aus einem River-Einsatz zu gewinnen, da sich Stacks mit 80 BB und 100 BBB sowieso ähneln.)
  • Mehrweg-Pots:In Mehrweg-Pots sollten Sie weniger Einsätze auf Bluffs und stattdessen vermehrt Value Bets platzieren. (Denn die Equity Ihrer Hand nimmt naturgemäß ab, je mehr Personen am Pot teilnehmen.) Auch ist zu beachten, dass Sie bei Mehrweg-Pots in der Regel geringfügig kleinere C-Bets als in HU-Spielen mit Single-Raised-Pots setzen können, da für die einzelnen Spieler das Verhältnis zwischen Stack und Pot aufgrund der durch die zahlreichen Teilnehmer erhöhten Pot-Größe von Anfang an kleiner ist.
  • Position: Grundsätzlich sollten Sie Out Of Position nicht ganz so freimütig wie In Position Value Bets platzieren (da Sie zuvor nicht sehen können, wie Ihr Gegner agiert, und Ihr Einsatz in gewissen Situationen erhöht werden kann). Wenn Sie umgekehrt In Position sitzen und sehen, wie Ihr Gegner als Erster agiert, können Sie die meisten Informationen gewinnen und breiter gefächerte Value Bets platzieren, wenn Sie glauben, dass Ihr Gegner mehr Hände in seiner Range hat, die schwächer sind als Ihre – was Sie an dessen Spielweise in den bisherigen Streets in der Hand ableiten können.

DIE HÖHE EINER VALUE BET

Welche Höhe Sie für Ihre Value Bet wählen, ist von entscheidender Bedeutung. Wenn Sie zu viel einsetzen, laufen Sie Gefahr, dass nur Mitspieler mit besseren Händen mitgehen. Setzen Sie hingegen zu wenig ein, entgeht Ihnen möglicherweise ein höherer Gewinn.

Bevor wir jedoch auf einzelne Gesichtspunkte eingehen, müssen wir zunächst den Unterschied zwischen einem ausgewogenen Einsatz und einem Einsatz zur maximalen Gewinnausschöpfung erläutern.

Wenn Sie gegen hochklassige Gegner antreten, sollten Sie einen ausgewogeneren Ansatz verfolgen. Wählen Sie Ihre Einsatzhöhe basierend auf der Höhe, die Sie für Ihre gesamte Range einsetzen würden, und fügen Sie dann noch eine angemessene Anzahl an Bluffs hinzu, damit Sie nicht von anderen Spielern ausgebeutet werden können.

Gegen schwächere Gegner bzw. solche, deren Neigungen eindeutig ausnutzbar sind, sollte sich die Höhe Ihrer Value Bets verstärkt an deren Fehlern ausrichten oder zumindest so bemessen sein, dass Sie einen Gewinn von ihnen extrahieren, wenn die Hände in ihrer Range schwächer sind als Ihre, sie aber trotzdem mitgehen.

Ferner muss angemerkt werden, dass Sie Ihre Hand vor den Draws nicht übertrieben schützen sollten, indem Sie auf eine Vielzahl an Händen irrsinnig hohe Beträge setzen. (In der Tat ist Schutz nur ein zweitrangiger Grund für Einsätze – Wert sollte der Hauptgrund sein.) Denken Sie daran: Wenn Sie hohe Beträge setzen, bewegen Sie damit nur Hände, die schlechter sind als Ihre, zum Aussteigen. Wenn Sie von schlechteren Händen (wie Draws) einen Gewinn erzielen möchten, müssen Sie die Höhe Ihrer Einsätze entsprechend anpassen, sodass die Gegner zwar vielleicht keine Chance haben, die Verfolgung aufzunehmen, aber dennoch unter Umständen mitgehen.

Dasselbe Konzept gilt, wenn Sie Value Bets auf mittelmäßige Hände platzieren – in der Hoffnung, dass Mitspieler mit schlechteren Händen mitgehen). Wenn Sie zu hoch setzen, bewegen Sie dadurch nur Mitspieler mit schlechteren Händen zum Aussteigen und solche mit besseren zum Mitgehen. Durch Value Bets in angemessener Höhe verwehren Sie schlechteren Händen ihre Equity und extrahieren gleichzeitig einen Gewinn von ihnen, falls sie mitgehen.

Die folgenden Fragen sollten Sie sich stellen, um zu entscheiden, ob und, wenn ja, in welcher Höhe Sie eine Value Bet platzieren sollten:

  1. Ist Ihr Gegner ein Veteran oder ein Fisch?
  2. Spielt Ihr Gegner trickreich oder geradlinig?
  3. Wie stark ist Ihre Hand?
  4. Welche Hand Range vermuten Sie bei Ihrem Gegner?
  5. Welche Vermutung stellt Ihr Gegner wohl zu Ihrer Hand an?
  6. Auf welche Hände in Ihrer Range werden Sie mit unterschiedlichen Einsatzhöhen setzen?
  7. Welche Neigungen hat Ihr Gegner?
  8. Sollten Sie einen polarisierten Einsatz platzieren?
  9. Wie häufig gehen Ihre Gegner mit und welche Neigungen haben sie bei verschiedenen Einsatzhöhen und/oder Board-Zusammenstellungen?

HÄUFIGE FEHLER

1) Sie müssen nicht die Nuts haben:

Wie bereits erwähnt müssen Sie nicht unbedingt die Nuts haben, um eine Value Bet zu setzen. Dies ist sogar oft einer der Gründe dafür, dass Spieler auf der Verliererstraße bleiben: Sie fächern ihre Value Bets nicht weit genug.

Viele Spieler geben sich zufrieden damit, mit der besten Hand im River erneut auszusetzen, auch wenn die Wahrscheinlichkeit hoch ist, dass ihr Gegner bei einem weiteren Einsatz mitgeht. Lieber gewinnen sie das Geld im Pot sofort, ohne später vor eine schwere Entscheidung gestellt zu werden, wenn ihre Gegner Schieben/Erhöhen.

Value Bets sind ein entscheidendes Mittel zum Erhöhen Ihrer Gewinnrate. Zum richtigen Zeitpunkt sollten Sie daher nicht zögern, weitere Chips in die Mitte zu legen. Wenn Ihr Gegner ein passiver Mitgeher ist, setzen Sie Value Bets auf eine breite Auswahl an Händen. Geht Ihr Gegner hingegen nur mit den besten Händen mit, dann könnten Value Bets sich als Fehler erweisen, wenn Sie auf mittelmäßigere Hände setzen. Denken Sie daran bei der Entscheidung, was Sie in einer Hand tun sollten, immer die Neigungen Ihrer Gegner zu berücksichtigen. Jede Hand ist eine neue Situation und muss entsprechend behandelt werden.

2) Spieler überbewerten ihre Hand:

Insbesondere bei schlechten Turn- oder River-Karten (d. h. solche, welche die Zusammenstellung des Boards dramatisch ändern und/oder der Range eines Gegners helfen können) neigen einige Spieler weiterhin dazu, ihre mittelmäßigen Hände (wie Top-Paar) durch eine Value Bet überzubewerten.

Es ist stets wichtig zu berücksichtigen, wie verschiedene Turn- oder River-Karten die Zusammenstellung des Boards ändern können (und wie Sie anschließend darauf reagieren), bevor solche Karten aufgedeckt werden, damit Sie sich entsprechend vorbereiten können.

In diesem Abschnitt zur „Überbewertung von Händen“ muss außerdem erwähnt werden, dass Sie nicht notwendigerweise eine Value Bet platzieren sollten, nur weil Sie beim River oftmals die beste Hand haben. Dies gilt insbesondere dann, wenn Ihr Gegner mit einer schlechteren Hand es Ihrer Auffassung nach schwer haben wird mitzugehen.

Nehmen wir einmal an, dass Sie beim Schieben in 75 % aller Fälle gewinnen. Wenn Sie hingegen setzen und jemand mitgeht, gewinnen Sie nur in 25 % aller Fälle. In Fällen wie diesen sollten Sie sich stets damit zufrieden geben, beim River zu schieben und den derzeitigen Pot in den meisten Fällen zu gewinnen (da diese Aktion einen höheren erwarteten Wert mit sich bringt).

3) Spieler tätigen zu hohe Einsätze:

Wie bereits zahlreich erwähnt, ist es bei Value Bets das Ziel, dass schlechtere Hände mitgehen. Bei zu hohen Einsätzen sehen sich Spieler mit diesen Händen oft zum Aussteigen gezwungen, sodass nur noch Spieler mit einer viel stärkeren Range im Spiel verbleiben, als Sie gehofft hatten.

Pokerspieler mit Geld

4) Doppelte C-Bets am Turn, bei denen ein Paar mit der 2. oder 3. Karte auf dem Board gebildet wird:

Hierbei handelt es sich um ein Konzept für Fortgeschrittene. Gegen gute Spieler müssen Sie vorsichtig sein, wenn Sie beim Turn eine C-Bet setzen, nachdem das Board mit der 2.- oder 3.-höchsten Karte ein Paar gebildet hat und Sie bereits beim Flop eine C-Bet gesetzt haben. (Beispiel: AJ bei J636). Wenn Ihr Gegner bei einer Flop Bet mitgeht (insbesondere in den Blinds), wird seine Range sehr viel mehr dieser 2. und 3. Karten enthalten als Ihre. Wenn Sie bei dieser Art von Board häufig einen Double Barrel spielen, kann ein guter Spieler Sie hier durch Schieben/Erhöhen ausbeuten und Sie anschließend in arge Bedrängnis bringen.

5) Langsames Spielen wird überbewertet:

Oft lohnt sich sogar bei starken Händen wie einem Top-Drilling eine Value Bet auf dem Flop, weil es immer schlechtere Hände gibt, die eventuell mitgehen können. Nehmen wir 3-3 bei einem Flop von 3-2-2 an: Mit einer kleinen C-Bet bleiben alle Überpaare und viele Spieler mit einem Acehigh im Spiel. Nehmen wir A-K bei A-K-7 mit zwei Pik an. Bei einem Einsatz lässt sich hier Value aus verschiedenen Draws und schlechteren Assen oder Königen gewinnen. Denken Sie daran, bei einem langsamen Spiel Ihren Gegnern Gelegenheit zu geben, zu einer Hand aufzuschließen, die Ihnen noch Geld einbringen kann. Hat Ihr Gegner 4-3 bei A-K-7 auf dem Board, wird er wahrscheinlich nicht zu einer zweitbesten Hand aufschließen können, die ebenfalls bei einem Einsatz mitgehen könnte.

ALLGEMEINE RICHTLINIEN, WANN SICH EINE VALUE BET LOHNT:

  • Top-Paar: Zwar werden viele Top-Paar-Hände beim River zu mittelmäßigen Händen, doch ist ein Top-Paar mit einem guten Kicker im Flop in der Regel eine Value Bet wert. Wenn Sie um Ausgewogenheit bemüht sind, können Sie mit einigen Ihrer schwächeren Top-Paare auch erneut schieben oder einfach die Häufigkeit anpassen, mit der Sie auf bestimmte Top-Paar-Kombinationen setzen.

  • Vorgehen bei einem 2. Paar: Ihr 2. Paar (in Bezug auf seine Stärke auf dem Board) sollte den Ausschlag darüber geben, ob Sie eine Value Bet platzieren. In der Regel sollten Sie beim 2. Paar im Flop erneut schieben, wenn Sie z. B. AQ bei KQ3 haben. Nehmen wir jedoch einmal an, Sie haben A8 bei K83. In dieser Situation kann ein Einsatz angemessener sein, um zwei beliebigen Karten zwischen K und 8 die Equity zu verweigern (d. h. QJ, JT, T9 usw. – die alle in der Regel Ihnen gegenüber ca. 25 % Equity besitzen).
  • Nicht alle Taschenpaare sind gleich: Nehmen wir einen Flop mit K-7-2 an. Aus dem gleichen Grund wie beim vorigen Punkt sollten Sie hier mit 88 eher einen Einsatz tätigen als mit QQ (womit es völlig in Ordnung wäre, beim Flop erneut zu schieben).
  • Value Bets und Draws im Vergleich: Wenn Ihr Gegner einige Draws in seiner Range hat, brauchen Sie nicht sicherheitshalber einen hohen Einsatz zu tätigen. Ein kleinerer Einsatz ist hier völlig ausreichend und wird ihren Gegner (in vielen Fällen) im Spiel halten, um seinem Draw nachzulaufen. Nehmen wir beispielsweise einmal an, Ihr Gegner läuft einem Flush Draw hinterher, und es steht noch eine Karte aus. Der Flush wird nur in etwa 18 % aller Fälle eintreten. Sogar wenn Sie ein Drittel des Pots eingesetzt haben (sodass seine Chancen beim Mitgehen 4:1 stehen), wird er basierend auf ausgedrückten Quoten dennoch ein falsches Mitgehen machen. Sie müssen Ihren Gegner kennen und wissen, wie viel dieser bereit ist, für seine Draws zu bezahlen, um seine Hand zusammenzustellen.
  • Turn-/River-Karten: Wessen Range profitiert davon am meisten? Entwickeln Sie ein Verständnis dafür, wie verschiedene Turn- und River-Karten die Dynamik auf dem Board ändern und wessen Range davon am meisten profitiert. Wenn die Range Ihres Gegners mehr profitiert, könnte es besser sein, keine Value Bet zu platzieren und stattdessen einfach erneut zu schieben.

ALLGEMEINE RICHTLINIEN, WANN SIE AUF POT CONTROL SPIELEN/SCHIEBEN SOLLTEN:

  • Wenn Ihr Gegner häufig blufft

  • Um zu verhindern, dass Sie Ihre Hand verlieren (d. h., wenn ein Gegner Sie durch Schieben/Erhöhen in Bedrängnis bringen kann)
  • In Situationen, in denen Sie entweder ganz weit vorne oder ganz weit hinten liegen
  • Wenn Sie aus mittelmäßigen Händen im River zusätzlichen Gewinn extrahieren können (aber wo die Gegner ansonsten beim Turn aussteigen würden – also wenn sie glauben, einem Triple Barrel zu begegnen).

ZUSAMMENFASSUNG

Beim Poker ist jedes Board und jede Hand unterschiedlich. Daher ist jede Entscheidung situationsabhängig und basiert auf einer Vielzahl von Faktoren, um den eigenen Gewinn zu maximieren.

Eines der dazu eingesetzten Mittel ist die Value Bet, die Gewinnmargen beim Poker erheblich beeinflussen kann. Berücksichtigen Sie bei Value Bets stets die Neigungen Ihres Gegners und überlegen Sie, wie Sie Ihren Gewinn maximieren können.

Und diskutieren Sie zu guter Letzt interessante Spielsituationen mit bestimmten Händen mit Ihren Pokerfreunden oder auf Pokerdiskussionsforen. Mit unterstützenden Analysen von Gleichgesinnten können Sie vielleicht Wege finden, wie Sie in bestimmten Situationen noch mehr von Value Bets profitieren.

Matthew Cluff ist ein Pokerspieler, der sich auf 6-Max No Limit Hold’em Spiele spezialisiert hat. Er erstellt auch hin und wieder Online-Pokerinhalte für verschiedene Webseiten.