Der Begriff Equity beim Poker bezieht sich auf den Teil des Pots, der statistisch gesehen Ihnen gehören sollte. Dies basiert auf Ihren allgemeinen Gewinnchancen zu jedem gegebenen Zeitpunkt. Vereinfacht ausgedrückt ist dies im Wesentlichen die prozentuale Chance, dass Sie beim Showdown mit Ihrer Hand gewinnen. Die Equity einer Hand schwankt häufig von einer Straße zur anderen.
Die Fold Equity geht noch einen Schritt weiter und bezieht sich auf einen Equity-Wert, den ein Spieler durch Betting oder Raising oder Folding seines Gegners in der Hand gewinnt.
Nehmen wir als Beispiel an, am Turn hat Spieler 1 hat eine Equity von 75% (Gewinnchance) und Spieler 2 eine von 25%. Wenn die Spieler All-In wären, würden beide ihre Equity vollständig realisieren und Spieler 1 würde die Hand (statistisch gesehen) in 3 von 4 Fällen gewinnen.
Wenn Spieler 1 jedoch bettet (oder raist) und Spieler 2 foldet, erhält er die Equity in Höhe von 25% von diesem Spieler und den gesamten Pot. Diese 25% sind in diesem Fall die Fold Equity.
Inhaltsverzeichnis
1. Aggression beim Poker: Warum ist die Fold Equity so wichtig?
2. Fold Equity: Die Wichtigkeit von Semi-Bluffs
3. Fold Equity: River Bluffs
4. Die Kunst des Bluffens: Die Auswahl der richtigen Bet Size
5. Die Mathematik hinter der Fold Equity
6. Fold Equity Rechner
7. Fold Equity Rechner: Die richtige Anwendung
8. Häufige Situationen, in der die Fold Equity zum Tragen kommt
9. Denken Sie an die Spielertypen: Besitzen Sie überhaupt Fold Equity?
10. Fold Equity Zusammenfassung
Aggression beim Poker: Warum ist die Fold Equity überhaupt so wichtig?
In vielen Poker-Büchern oder diversen Webseiten ist meist das folgende Bild zu finden, das die häufigsten Stile verschiedener Pokerspieler beleuchtet:
Die besten Spielertypen in absteigender Reihenfolge:
1. Tight-Aggressive
2. Loose-Aggressive (nicht zu loose, sonst spielen Sie wie ein Maniac)
3. Tight-Passive
4. Loose-Passive
Ein einfacher Blick wird reichen und Sie werden merken, dass die aggressiven Spielstile ganz oben in der Liste zu finden sind. Am anderen Ende sind die passiven Spieler, aber warum ist das Fall?
Wenn Sie passive Betting Lines (d.h. viele Checks und Calls) nehmen, können Sie eine Hand nur beim Showdown gewinnen, bei dem die Karten aufgedeckt werden und die noch beteiligten Spieler die Equity ihrer Hand vollständig realisieren.
Indem Sie aggressive Betting Lines nehmen (d.h. viele Bets und Raises), fügen Sie eine Möglichkeit hinzu, wie Sie die Hand gewinnen können, und zwar indem Sie Ihren Gegner zum folden bringen! Bei dieser Methode ist es nicht erforderlich, immer einen Showdown zu erreichen, damit Ihre Hand die Equity realisieren kann.
Indem Sie Ihren Gegner aus der Hand drängen, gewinnen Sie seine Equity und sichern sich sofort den gesamten Pot!
Fold Equity: Die Wichtigkeit von Semi-Bluffs
Die Fold Equity kommt besonders zum Tragen, wenn Sie Ihren Gegner mit einer schlechteren Hand aus der Runde bekommen. Daher sind viele Draws (insbesondere schwache Draws ohne aktuellen Showdown-Wert) großartige Optionen, um Semi-Bluffs aggressiv zu spielen.
(Ein Semi-Bluff hat zum jeweiligen Zeitpunkt noch keinen Wert, aber das Potenzial, sich später deutlich zu einer stärkeren Hand, wie einem Straight oder einem Flush, zu verbessern.)
Stellen Sie sich Folgendes vor: Sie erhöhen mit 8-7s am Button: der Small Blind foldet und der Big Blind callt. Der Flop kommt 6-5-2 rainbow (alle Karten in verschiedenen Farben). Sie betten den Flop mit Ihrem Open-Ended-Straight-Draw und der Big Blind callt erneut. Am Turn kommt eine T und Sie betten abermals.
Ihr Gegner foldet und Sie gewinnen den gesamten Pot, indem Sie Ihrem Gegner die Realisierung seiner Equity verweigern und die Equity, die er in der Hand hatte, durch die Fold Equity gewinnen. Zum aktuellen Zeitpunkt hatten Sie nur 8-high, was bedeutet, dass die Hand, die Ihr Gegner gefoldet hat, mit ziemlicher Sicherheit besser war als Ihre!
Werfen wir einen Blick auf einige Hände, die Villain möglicherweise aufgrund ihrer Bet am Turn gefoldet hat und stellen diese mit der Equity Ihrer Hand gegenüber:
- 87s vs. AQo / A2o / A5o: 32% vs. 68%
- 87s vs. 85s: 18% vs. 82%
Überlegen Sie, mit wie vielen High-Card-Combos Villain den Flop hier „floaten“ könnte - viele davon sind Ass-High- oder Broadway-Combos wie AQo. Denken Sie jetzt auch an Villains marginale Made Hands, wie einem 2er oder 5er Paar, die er am Turn foldet.
Gegen diese Hände erhalten Sie durch Ihre Bet und den Fold Ihres Gegners einen Equity-Wert in Höhe von 68%, den Ihr Gegner sonst in der Hand hatte! Und wenn Ihr Gegner so etwas wie 85s hatte, gewinnen Sie 82% Equity durch die Fold Equity, wenn Ihre Bet ihn zwingt, seine Hand aufzugeben!
Wie Sie sehen können, bringt das Betting mit einem Semi-Bluff einige große Vorteile mit sich! Sie können entweder Ihren Gegner dazu bringen, jetzt zu folden und den Pot direkt zu gewinnen, oder Sie verbessern Ihre Hand auf einer späteren Straße und sichern sich den Pot im Showdown!
Semi-Bluffs (Draws) sind häufig auch großartige Kandidaten, um Ihre Value-Betting-Range zu balancen (ausgleichen). Weitere Tipps und Tricks zum Semi-Bluffing finden Sie in unserem Strategiebereich.
Fold Equity: River Bluffs
Das Konzept der Fold Equity bei einem Semi-Bluff gilt nicht nur für Preflop-, Flop- oder Turn-Situationen, sondern kann auch auf dem River angewendet werden!
Am River, da keine Karten mehr kommen, wurde die Equity vollständig realisiert, was bedeutet (es sei denn, es handelt sich um eine Split-Pot-Situation), dass ein Spieler die beste Hand (in Equity ausgedrückt: er besitzt die vollen 100%) und ein Spieler die schlechteste Hand hat (0% in Equity ausgedrückt).
Daher kann das Bluffen am River einen großen Vorteil haben, wenn Sie Ihren Gegner erfolgreich zum folden bringen können! Wenn Sie eine aggressive Linie einschlagen und betten (oder raisen), können Sie Villains gesamte Equity von 100% in dem Pot gewinnen, wenn Sie ihn zum Fold bringen können.
Fold Equity ist daher ein sehr wichtiges Konzept, das Sie unbedingt kennen sollten! Wenn Sie Ihren Gegner mit schlechteren Karten aus der Hand bluffen können, kann dies Ihrer Bankroll einen großen Push nach vorne geben!
Jetzt können Sie natürlich einfach blind jede Hand betten, um dies zu erreichen. Andernfalls würde Ihr Spielstil ausnutzbar werden (exploitative). Sie können sich jedoch auch das nächste Thema durchlesen. Dort wird Ihnen gezeigt, wann der richtige Zeitpunkt für einen Bluff ist.
Die Kunst des Bluffens: Die Auswahl der richtigen Bet Size
Da die Equity am Flop oder am Turn nicht vollständig realisiert wird, wenn Sie sich für eine Bet entscheiden, können die folgenden vereinfachten Richtlinien verwendet werden, um das Verhältnis von Value Hands zu Bluff Hands in Verhältnis zu setzen:
- Flop: 1 Value Hand: 2 Bluffs / Semi-Bluffs
- Turn: 1 Value Hand: 1 Bluff / Semi-Bluff
- River: 2 Value Hands: 1 Bluff
Wenn nun am River die Equity realisiert wird, ist es viel einfacher, Ihre Bet Size zusammen mit der genauen Anzahl von Value- und Bluff-Kombinationen zu bestimmen, mit denen Sie basierend auf dieser Bet Size betten sollten.
Im Wesentlichen möchten Sie am River mit jeder Hand betten, die Ihren Gegner mehr als 50% der Zeit schlägt, wenn er sich für einen Call entscheidet (dieser Wert kann für Turniere auf fast 60% angehoben werden, da Sie in diesem Format um Ihr (Turnier-)Leben spielen). Mit dieser Zahl können Sie zunächst die Anzahl der Valuekombinationen bestimmen, mit denen Sie betten.
Als Nächstes müssen Sie herausfinden, welche Bet Size verwendet werden soll und wie viele Bluffs Sie dementsprechend in diese Range aufnehmen können, um balanced und nicht ausnutzbar zu bleiben. Wenn Sie eine große Bet Size verwenden möchten, können Sie mehr Bluff-Combos verwenden. Wenn Sie nicht viele Bluffs in Ihrer River-Betting-Range haben, sollten Sie eine kleinere Größe verwenden.
Schauen Sie sich die folgende Grafik an, dort werden Ihnen die genauen Verhältnisse besser erläutert:
HINWEIS: Für diejenigen, die neugierig sind, wie wir die Zahlen erhalten haben, lautet die Formel wie folgt:
(Bet Size) / (Bet Size + Geld im Pot)
Wenn zum Beispiel jemand 25€ in einen Pot von 100€ setzt (wodurch sich ein neuer Pot in Höhe von 125€ ergibt), lautet die Formel:
(25€) / (25€ + 125€) = 16,6%
Diese 16,6% stehen für die Anzahl der Bluffs, die Sie bei einer nicht ausnutzbaren River-Bet haben sollten, wenn die Bet Size 25% vom Pot entspricht. Dann können Sie einfach Folgendes tun:
100% - 16,6% = ~ 83%
Damit lässt sich herausfinden, wie viele Hände in Ihrer River-Betting-Range Value Hands sein sollten.
Berechnung der Fold Equity
Hier ist eine Formel, die Sie verwenden können, um Ihre gesamte Equity in Verbindung zu einer Bet und der Fold Equity zu setzen:
Aktuelle Equity Ihrer Hand + (% Villain Folds) * (Equity von Villain) = Ihre gesamte Equity
Mit anderen Worten, wenn Sie eine Equity von 25% besitzen, um die Hand zu gewinnen, und Sie glauben, dass Villain 50% der Zeit zu Ihrer Bet folden wird, könnten Sie eine realistischere Schätzung der Equity Ihrer Hand berechnen, indem Sie die Fold Equity miteinberechnen:
25% + (50%) * (75%) = 62,5% Equity
Im obigen Beispiel werden Sie feststellen, dass die Equity Ihrer Hand von 25% auf 62,5% gestiegen ist, allein durch die Bet!
Je höher die Chance ist, dass Ihr Gegner folden wird, desto mehr Fold Equity haben Sie, wenn Sie betten. Und diese erhöhte Equity würde später auch dazu führen, dass sich Ihre gesamte Equity erhöht.
Manchmal hängt es davon ab, um welche Art von Spielertyp es sich handelt. Dies ist essenziell, um die Frage zu beantworten, ob Ihr Gegner folden wird oder nicht - dazu später mehr!
Fold Equity Rechner: Eine einfache Erklärung
Fold Equity-Rechner helfen den Spielern zu bestimmen, wann sie All-In gehen (entweder als Bet oder als Raise) sollten und wie oft ihr Gegner folden muss, damit ihre Bet + EV oder profitabel ist.
Dieses Tool ist besonders nützlich, wenn Sie mit einer Art Draw einen Semi-Bluff spielen. Dieser wird häufig als Flop- oder Turn-Cbet, als Check-Raise (Check-Jam) oder als Bet / 3-Bet-Shove-Line gespielt.
Es gibt vier Bestimmungsmetriken, die verwendet werden, um den erforderlichen „Villain Fold%“ zu bestimmen:
1. Pot Size Before You Shove (Pot Size vor Ihrem All-In): Diese Metrik berücksichtigt jenes Geld, das sich bereits in der Mitte befindet, zusätzlich zu den Bets / Raises in der aktuellen Wettrunde, unmittelbar bevor Sie jammen (All-In gehen).
2. How Much You Have to Call (Wie viel Sie callen müssen): Dieser Wert bezieht sich auf den Betrag, den Sie callen müssen, um die Bet Ihres Gegners in der aktuellen Wettrunde zu „erfüllen“ (belassen Sie den Wert bei "0", wenn Sie als erster All-In gehen oder nachdem Ihr Gegner gecheckt hat.)
3. How Much Are You Shoving Total (Mit wie viel Sie All-In gehen): Der Gesamtbetrag, der beim Shove (All-In) in Ihrem (effektiven) Stack verbleibt (nach Bets, die Sie möglicherweise bereits in dieser Runde abgeschlossen haben).
4. Estimated % Equity When Called (Geschätztes prozentuale Equity bei einem Call): Hieraus würden Sie die Equity Ihrer Hand im Vergleich zu den Händen nehmen, mit denen Ihr Gegner Sie möglicherweise callt (NICHT nur die Hände, die er derzeit hat). Sie können Equity-Rechner wie Equilab, Flopzilla, Poker Cruncher oder die in Ihrer Poker-Tracking-Software enthaltenen verwenden, um diese Berechnung durchzuführen.
BEISPIEL: Sie setzen am Flop 50€ in einen Pot von 100€, Ihr Gegner erhöht auf 150€ und Sie gehen All-In für insgesamt 500€. Die Metrik für #1 sollte wie folgt lauten (100€ + 150€ + 50€ = 300€) dabei bleiben 100€ (150€ - 50€) für Metrik #2 übrig und 450€ (500€ Stack vor den Bets am Flop – 50€ für Ihre erste Bet am Flop) für Metrik #3.
Fold Equity Rechner: Die richtige Anwendung
Nachdem Sie die erforderlichen Eingaben und Berechnungen im Fold-Equity-Rechner vorgenommen haben, ist hier ein Trick, um den „Fold%“-Betrag, den Sie erhalten, in die Praxis umzusetzen:
1. Nehmen Sie die Anzahl der Combos, mit denen Villain Ihren Jam callt, und multiplizieren Sie diese mit 1.X, wobei „X“ den prozentualen Wert darstellt, bei dem Villain foldet (d.h. 25%, in denen Villain foldet, bedeutet 1,25).
2. Subtrahieren Sie die Value-Hand-Kombinationen vom obigen Wert.
3. Wenn Sie glauben, dass Villain mindestens so viele Handkombinationen folden wird, ist Ihr Jam rentabel.
Beispiel: Nehmen wir an, der Rechner sagt, dass Villain 25% der Zeit folden muss, wenn Sie jammen, damit dieser profitabel für Sie ist. Sie denken, dass er Sie mit 20 Handkombinationen callt.
1. 20 x 1,25 = 25 Combos insgesamt
2. 25 Combos insgesamt - 20 Calling Combos = 5 andere Combos
3. Wenn Sie glauben, dass Villain 5 Hände in seiner Range folden wird (obwohl er seine Hand bis zu diesem Zeitpunkt gespielt hat) ist Ihr Jam profitabel.
Je öfter Sie üben, einen Fold-Equity-Rechner für verschiedene Situationen zu verwenden, desto mehr sind Sie an die Zahlen gewöhnt und desto geschickter werden Sie darin, Ihre Semi-Bluffing-Spots angemessen auszuwählen.
Häufige Situationen, in denen die Fold Equity zum Tragen kommt
Jede Betting Line, bei der es sich entweder um eine Bet oder einen Raise handelt, hilft Ihnen dabei, Fold-Equity zu gewinnen (vorausgesetzt, Ihre Gegner folden mindestens einen bestimmten Prozentsatz der Zeit).
Hier ist eine Liste einiger häufiger Spots, an denen aggressive Betting Lines Ihnen helfen können, Fold Equity und Pots zu gewinnen:
1. Preflop Raise (PFR): Limping (nur den Big Blind callen) ist keine gute Strategie, da hier kein Pot aufbaut und kein Fold Equity gewonnen wird. Außerdem ermöglicht es dem Big Blind, seine Equity kostenlos besser zu realisieren. Wenn Sie jedoch während der Preflop-Aktion einen Raise vornehmen, können alle andere Spieler folden und Sie erhalten sofort den gesamten Pot! Wenn Sie in einen Pot einsteigen, tun Sie dies mit einem Raise. Der PFR ist besonders für Turnierpoker wertvoll, im Falle von Open-Jamming bei bei Short Stacks.
2. 3bet+: In derselben Familie von Preflop-Raises gibt es die zusätzlichen Re-Raises + nach dem ersten Raise.
3. C-Betting: Bei einer C-Bet haben Sie vor dem Flop erhöht und betten am Flop weiter. "Continuation-Bets" können auch auf späteren Straßen durchgeführt werden, z. B. wenn Double oder Triple Barreling (aufeinanderfolgende Bets auf allen drei Post-Flop-Straßen). Es gibt auch eine sogenannte "Delayed Cbet“. Dies kommt vor, wenn ein Spieler Preflop raist, der Flop gecheckt wird und der Preflop-Raiser erst am Turn bettet.
4. Probe Betting: Diese Aktion findet statt, wenn ein anderer Spieler Preflop in Position raist, den Flop checkt und Sie (Out of Position) am Turn betten. Wenn Sie sehen, dass Ihr Gegner den Flop nicht gebettet hat, kann dies bedeuten, dass er schwach ist oder nichts mit dem Board anfangen kann. Wenn am Turn eine weitere Karte kommt, die gut mit dem Board harmonisiert, kann eine größere Bet Druck auf Ihren Gegner ausüben und möglicherweise auch einen Fold aus ihm herausholen.
5. Check-Raising: Wenn Sie in einer Hand nicht in Position sind, kann es ziemlich schwierig sein, Draws gewinnbringend zu spielen, insbesondere am Turn. Wenn Sie eine Bet am Turn nur callen (vielleicht haben Sie nicht die richtigen Odds, aber besitzen dennoch Implied Odds), kann es immer noch schwierig sein, Equity am River zu erzielen, wenn Sie Ihre Hand treffen. Donk Betting (eine Bet auf einer späteren Straße gegen einen Spieler, der eigentlich den Betting Lead innehat) ist eine unkonventionelle Art, die ausnutzbar und schwierig zu balancen ist.
Wenn Sie mit Ihrem Draw die Bet am Turn callen, Ihre Hand verbessern und dann zu Ihrem Gegner checken, gibt es leider keine Garantie, dass er sich für eine Bet entscheidet, damit Sie den Geldbetrag erhalten, um Ihren Call am Turn rentabel zu machen. Daher kann ein Check-Raise In Position mit ausgewählten Draws, entweder am Flop oder am Turn, dazu beitragen, dass Sie Fold Equity hinzugewinnen. Es wird Ihnen auch helfen, die Initiative in der Hand zu übernehmen. Dadurch haben Sie die Möglichkeit, spätere Straßen zu bluffen oder zu value betten, falls dies gewünscht wird (abhängig davon, ob Sie Ihren Draw treffen oder nicht).
Denken Sie an die Spielertypen: Haben Sie überhaupt Fold Equity?
Wie bereits erwähnt, erhöht sich die Fold Equity (und damit auch die „Gesamt-Equity“), die Sie in der Hand haben, wenn die Wahrscheinlichkeit, dass Ihr Gegner aufgrund einer Bet oder einem Raise foldet.
Gegen bestimmte Spielertypen (d.h. Nit / weak / passive / straightforward) kann es sehr vorteilhaft sein, zu betten und zu bluffen, insbesondere bei Flops, die sie mit hoher Wahrscheinlichkeit zu oft folden.
Im Vergleich zu anderen Spielertypen (wie z.B. Calling Stations) sinkt die Fold Equity erheblich, da diese Spieler selten folden, wenn sie einer Bet oder einem Raise gegenüberstehen.
Es ist wichtig, die ausnutzbaren Tendenzen Ihres Gegners zu berücksichtigen und Ihr Spiel entsprechend anzupassen, wenn Sie entscheiden, wie Sie Ihre Betting-Range aufbauen möchten.
Einige andere Überlegungen zur Bestimmung, ob eine Bet / ein Raise überhaupt Fold Equity besitzt, werden im nachfolgenden behandelt:
- Die Stack Size im Verhältnis zu den Blinds: Dieser Faktor gilt insbesondere bei Turnieren, bei denen Spieler anfälliger für Preflop Open-Shoving sind. Wenn der Spieler im Small Blind 3bb hat und die Action zu ihm passt, hat er wahrscheinlich nicht viel Fold Equity, wenn er jammt, aufgrund des fantastischen Preises, den der Big Blind für einen Call bekommen würde.
- Pot Odds und Bet Sizing: Obwohl dies nicht immer der Fall ist, werden kleinere Bets im Allgemeinen häufiger und große Bets seltener gecallt.
- Effektive Stack Sizes: Nur weil Sie in einem 1€/2€-Spiel 1.000 Euro haben, heißt das nicht, dass alle anderen über diese verfügen. Berücksichtigen Sie immer die verschiedenen Stacks anderer Spieler und wie sie sich (sowohl in direkter Größe als auch relativ zur Größe des Pots) von Straße zu Straße und von einer Aktion zur nächsten ändern können.
Fold Equity Zusammenfassung
Aggressiv zu sein und andere Spieler dazu zu bringen, ihre Hände aufgrund einer Bet oder einem Raise zum folden zu bringen, ist ein mächtiges Werkzeug. Sie erhalten eine zusätzliche Möglichkeit, den Pot zu gewinnen – nicht nur beim Showdown!
Um Ihr Spiel weiter zu verbessern, lesen Sie unbedingt die oben genannten ergänzenden Artikel zu Bet Sizings, Semi-Bluffing und Bluffing im Allgemeinen. Diese Extras helfen Ihnen dabei, zusätzliche Konzepte zu verstehen, die eng mit denen von der Fold Equity verbunden sind.
