7 Card Stud hat seinen Ursprung im 19. Jahrhundert und ist eine Poker Variante, die schon seit langer Zeit existiert. Bis in die 1980er Jahre war 7 Card Stud bei Weitem die gebräuchlichste Form des Pokers, bevor Texas Hold'em diesen Platz einnahm. Es wird angenommen, dass das Spiel zum ersten Mal im mittleren Westen der USA gespielt wurde. Trotz des ähnlichen Ursprungs unterscheidet sich 7 Card Stud deutlich von Texas Hold’em.

Inhaltsverzeichnis

Was ist 7 Card Stud?

Am Anfang des Spiels erhält jeder Spieler statt 5 Gemeinschaftskarten sein eigenes individuelles Board (bestehend aus bis zu 7 Karten!). Aus diesem Grund können maximal acht Spieler gleichzeitig an einem Stud-Tisch spielen. Wie bei Hold'em gewinnt auch hier die beste 5-Karten-Pokerhand den Pot. Obwohl 7 Card Stud insgesamt 7 Karten bietet, die jedem Spieler bis zum River ausgeteilt werden, können nur 5 Karten auf dem individuellen Board eines Spielers verwendet werden, um die beste 5-Karten-Hand zu bilden.

Außerdem wird 7 Card Stud normalerweise in einem Fixed-Limit-Format gespielt, bei dem die Small Bet für die ersten beiden Einsatzrunden und die Big Bet für die letzten drei Einsatzrunden (für die fünfte, sechste und siebte Karte) genutzt wird. Die Small Bet kann als Äquivalent zum Small Blind und die Big Bet als Äquivalent zum Big Blind angesehen werden. Wenn nach der vierten Karte ein offenes Paar vorhanden ist, hat jeder Spieler die Möglichkeit, die Big Bet zu nutzen.

Nachdem wir uns nun mit den Grundlagen befasst haben, finden Sie hier unsere einfache und leicht verständliche Anleitung zu 7 Card Stud, um Ihnen den Einstieg zu erleichtern.

Wie spielt man Seven Card Stud

Bring-Ins und Antes

Seven Card Stud beinhaltet keine Blinds. Stattdessen müssen die Spieler zu Beginn jeder neuen Hand eine Ante zahlen. Jeder Spieler erhält 2 verdeckte Karten (Downcards) und 1 offene Karte (Upcard). Es gibt einen erzwungenen Einsatz, der als „Bring-In“ bezeichnet wird. Der Spieler mit der schlechtesten Upcard (die Kreuz-2 ist die schlechteste Karte) muss zu Beginn jeder Hand diesen „Pflichteinsatz“ tätigen.

Erste Wettrunde – Third Street

Zuerst wird von jedem Spieler das Ante eingesammelt und dann werden die ersten 2 Karten (technisch gesehen die 1st und 2nd Street) verdeckt ausgeteilt. Eine dritte Karte – genannt 3rd Street – wird offen ausgeteilt. Der Bring-In (Spieler mit der schlechtesten Upcard) ist der Erste, der handelt, und er muss den Mindesteinsatz (Bring-In) tätigen oder bis zum unteren Limit-Einsatz „vervollständigen“. Die Aktion wird rund um den Tisch fortgesetzt, wobei die Spieler folden, vervollständigen oder erhöhen können (wenn ein Spieler zuvor vervollständigt hat).

Beachten Sie, dass das Vervollständigen nicht als Raise zählt. Bei einem Spiel mit den Limits 10€/20€ beginnt die Lowcard (Bring-In) mit 5€. Wenn der nächste Spieler den Einsatz auf 15€ erhöht (vervollständigt den Einsatz), sind dann bis zu drei Erhöhungen zulässig.

Zweite Wettrunde – Fourth Street

Während der 4th Street wird jedem aktiven Spieler eine weitere Karte offen ausgeteilt. Es wird weiterhin die Small Bet verwendet. Gute Nachrichten für den Spieler, der den Bring-In tätigen muss: Nicht mehr der Spieler mit der schlechtesten Upcard ist der Erste, der handelt! Dem Spieler mit den besten Upcards wird diese Ehre zuteil. Die Aktion wird im Uhrzeigersinn um den Tisch herum fortgesetzt, wobei die Spieler in der Lage sind, zu checken, zu setzen, zu callen, zu erhöhen (begrenzt auf 4 x Tischeinsätze in einem Limit-Format) oder zu folden – abhängig von der vorherigen Aktion.

Dritte Wettrunde – Fifth Street

An der 5th Street wird der Mindesteinsatz auf das obere Tischeinsatzlimit erhöht. Es ist Zeit, den Pot aufzubauen! Diese Karte wird ebenfalls offen ausgeteilt. Auch hier ist der Spieler mit den besten Upcards der erste, der handelt. Die Action am Tisch geht weiter, wobei die Spieler in der Lage sind zu checken, zu setzen, zu callen, zu erhöhen (maximal das 4-facher der Tischeinsätze) oder auszusteigen – abhängig von der vorherigen Aktion.

Vierte Wettrunde – Sixth Street

Wenn die 6th Street ausgeteilt wird, sollte jeder Spieler, der in der Hand aktiv bleibt, 4 aufgedeckte Karten und zwei verdeckte Karten („in the hole“) haben. Der Spieler mit den besten Karten/Handkarten ist immer noch der Erste, der handelt. Spieler können checken, setzen, callen, erhöhen (maximal das 4-facher der Tischeinsätze) oder folden – je nach vorheriger Aktion. Wenn Sie in dieser Wettrunde noch keine Made Hand haben, empfehlen wir Ihnen, auszusteigen.

Fünfte Wettrunde – Seventh Street

Während der 5. Setzrunde (auch River genannt) können die Spieler weiterhin checken, setzen, callen, erhöhen oder folden. Danach ist es Zeit für den Showdown, solange 2 oder mehr Spieler übrig geblieben sind. In dieser Phase gewinnt der Spieler mit der besten 5-Karten-Hand den Pot.

Beachten Sie, dass eine Hand mit mehr als sieben Karten als „tot“ deklariert wird. Eine Hand mit weniger als sieben Karten beim Showdown gilt ebenfalls als tot. Es gibt eine Ausnahme, bei der die Hand eines Spielers, der eine siebte Karte verpasst, weiterhin als live gilt.

Wenn aufgrund der Spieleranzahl am River keine Karten mehr im Deck verblieben sind, kann jeder Spieler dennoch eine Karte erhalten. In solch einem Fall wird eine Gemeinschaftskarte offen in der Mitte des Tisches gelegt, damit alle aktiven Spieler in der Hand sie verwenden können. Der Spieler, der jetzt mit der neuen Karte die beste Hand hat, beginnt die Aktion in der letzten Runde.

Showdown

Obwohl 7 Card Stud 7 Karten bietet, die jedem Spieler bis zum River ausgeteilt werden, können beim Showdown nur 5 Karten auf dem individuellen Board eines Spielers verwendet werden, um die beste 5-Karten-Hand zu bilden. Die Handrankings sind genau die gleichen wie bei Texas Hold'em, wobei ein Royal Flush die bestmögliche Hand und eine High Card die schlechteste Hand ist.

Die Farben spielen bei der Bewertung der Hände keine Rolle, außer bei der Entscheidung über den Bring-In, bei dem Kreuz am schlechtesten ist, gefolgt von Karo, Herz und Pik.

 

7 Card Stud Showdown

 

Seven Card Stud Überblick

In einem 7 Card Stud Spiel muss jeder Spieler das Ante bezahlen, bevor er zwei verdeckte Karten und eine offene Karte erhält. Über vier Einsatzrunden werden 4 weitere Karten ausgeteilt, 3 davon aufgedeckt, während die letzte Karte verdeckt ausgeteilt wird.

Beim Showdown gewinnt die beste 5-Karten-Hand den Pot. Die meisten 7 Card Stud Spiele haben ein Limit-Format mit einem kleineren Einsatz (Small Bet) auf der 3rd und 4th Street, der sich auf der 5th, 6th und 7th Street verdoppelt (Big Bet). Es gibt auch eine Bring-In, der einem Blind ähnelt, den der Spieler mit der schlechtesten Upcard auf der 3rd Street zahlen muss.

Wenn es auf der 4th Street ein offenes Paar gibt, hat jeder Spieler die Möglichkeit, die Big Bet zu verwenden.

7 Card Stud Spielregeln

1. Wenn die erste oder zweite Hole Card aufdeckt wird, bevor die Karten ausgeteilt werden, wird die dritte Karte verdeckt ausgeteilt. Wenn beide Hole Cards offen ausgeteilt werden, gilt die Hand als tot und das Ante wird an den Spieler zurückerstattet.

2. Die erste Wettrunde beginnt mit einem erzwungenen Einsatz – dem sogenannten Bring-In. Dieser wird durch die niedrigste aufgedeckte Karte bestimmt. In den folgenden Wettrunden beginnt jeweils der Spieler mit der besten Hand. Wenn es ein Unentschieden gibt, muss der Spieler anfangen, der seine Karten zuerst erhalten hat. 

3. Der Bring-In-Spieler kann entscheiden, ob er die Small Bet „vervollständigen“ möchte.

4. Wenn der Bring-In auf die Small Bet erhöht wird, zählt dies nicht als Raise. Stattdessen wird dies als „Abschließen“ oder „Vervollständigen“ des Einsatzes in 7 Card Stud Spielen bezeichnet.

5. In allen Fixed-Limit 7 Card Stud Spielen sorgt ein offenes Paar auf der 4th Street dafür, dass jeder Spieler die Möglichkeit hat, zusätzlich zum Vervollständigen des Einsatzes die Big Bet tätigen kann.

6. Wenn eine Hand gefoldet wird, ohne dass es einen Einsatz gibt, erhält der Spieler in dieser Position weiterhin Karten, bis die Hand aufgrund eines Einsatzes als „tot“ gilt. Diese Regel dient dazu, dass eine Hand die gefoldet hat die Karten, die an die nächsten Spieler in der Hand ausgeteilt werden, nicht beeinflusst.

7. Der Dealer ist dafür verantwortlich, die niedrigste Karte, die beste Hand, alle Erhöhungen und alle Paare anzukündigen.

8. Wenn im Live-Spiel nicht mehr genügend Karten im Deck übrig sind, um jedem aktiven Spieler am River eine Karte zu geben, wird die letzte Karte mit den Burn-Karten gemischt. Der Dealer verwendet dann dieses „überarbeitete“ Deck, um den Spielern ihre letzten River-Karten zu geben. Wenn nicht so viele Karten wie Spieler übrig sind, macht der Dealer diesen Vorgang nicht. Wenn festgestellt wird, dass nicht genügend Karten für alle verbleibenden Spieler vorhanden sind, wird eine Gemeinschaftskarte verwendet. Der Dealer legt in diesem Fall eine Karte vom Stapel mit den Burn-Karten offen auf den Tisch. Diese Karte kann dann von allen verbleibenden Spielern als ihre River-Karte verwendet werden.

9. Eine Hand mit mehr als sieben Karten – egal wer schuld ist – gilt als tot. Ein Teil des Spiels von 7 Card Stud besteht darin, die Aktion genau verfolgen zu können, um sicherzustellen, dass Ihr Board korrekt ist und die Anzahl der Karten, die Sie erhalten, stimmen. Eine Hand mit weniger als sieben Karten beim Showdown gilt ebenfalls als tot. Die einzige Ausnahme von dieser Regel ist, dass nicht genügend Karten im Deck übrig sind. In einem solchen Fall kann die Hand weiterhin verwendet werden.

7 Card Stud Handablauf

In einem Full Ring 2€/4€ Seven Card Stud Spiel mit 8 Spielern zahlt jeder das Ante in Höhe von 0,50€. Jeder Spieler erhält im Anschluss zwei Downcards und eine Upcard:

Position 2 hat die schlechteste Upcard – 2♦, daher muss dieser Spieler den erzwungenen Einsatz von 1€ platzieren – besser bekannt als Bring-In. Der Spieler hat die Möglichkeit, den Bring-In oder die Small Bet (2€) zu tätigen. Der Spieler in Position 2 beschließt, den Bring-In zu platzieren.

Die Aktion bewegt sich im Uhrzeigersinn und Position 3 links von Position 2 foldet. Position 4,5,6 und 7 folden ebenfalls. Position 8 tätigt die Small Bet in Höhe von 2€. Position 1 callt und Position 2 foldet.

Somit geht es Heads-Up zur 4th Street. Die Upcard von Position 8 ist [K♠]. Die offene Karte von Position 1 ist [A♦].

Wenn die vierte Karte ausgeteilt wird, hat Position 1 immer noch die beste Karte, auch wenn er eine 2♣ ausgeteilt bekommen hat. Position 8 erhält ein J♠. Platz 1 ist der Erste, der auf dieser Straße mit der besten Hand agiert – Ass-Hoch. Position 1 callt die Small Bet in Höhe von 2€ von Position 8.

Auf der 5th Street erhält Position 1 einen K♦ und Position 8 eine 9♠. Position 1 checkt erneut und Position 8 macht den höheren Einsatz in Höhe von 4€ und wird von Position 1 gecallt.

Auf der 6th Street erhält Position 1 eine 2♥ und checkt erneut. Position 8 erhält einen J♦ und setzt 4€. Position 1 erhöht auf 8€ und Position 8 callt.

Auf der 7th Street erhalten beide Spieler verdeckt je eine Karte. Position erhöht auf 4€. Position 8 erhöht und Position 1 callt. Position 8 zeigt [8♠ Q♠ K♠ J♠ 9♠ J♦10♠]. Position 1 zeigt [K♣ J♣ A♦ 2♣ K♦ 2♥ 3♠].

Der Straight Flush von Spieler 8 holt den Pot.

Andere Stud Varianten

Stud Hi-Lo ist eine 7 Card Stud Variante, bei der die beste High-Hand die Hälfte des Pots gewinnt und die beste Low-Hand die andere Hälfte bekommt. Wenn es keine qualifizierende Low-Hand (8 bis Ass) gibt, gewinnt die High-Hand den gesamten Pot.

Die Regeln und Einsatzrunden in der Hi-Lo-Version von Stud sind die gleichen wie bei der High-Variante mit dem einfachen Unterschied, dass es zwei oder mehr mögliche Hände gibt, die den Pot am River gewinnen können.

Razz ist eine der beliebtesten Stud-Varianten und wird tatsächlich in vielen World Series of Poker Turnieren gespielt. Dabei handelt es sich einfach um Seven Card Stud, das ausschließlich in der Low-Variante gespielt wird. Im Gegensatz zu 7 Card Stud oder Stud Hi-Lo, ist es ein Spiel, das auch in Dealer Choice Cash Games verwendet wird.

Caribbean Stud Poker ist eine sehr weit verbreitete Form von Stud. Jeder Spieler erhält fünf Karten verdeckt, während der Dealer ebenfalls fünf Karten bekommt, eine aufgedeckt und der Rest verdeckt. Genau wie beim Casino Blackjack besteht das Ziel des Spiels einfach darin, den Dealer zu schlagen.

Chad Holloway ist der Gewinner des WSOP Bracelet 2013 und war zuvor als Redaktionsleiter und Live-Reporter für PokerNews tätig.