Die Poker Variante Razz ist die Lowball-Version von Seven (7) Card Stud. Der Aktionsablauf ist identisch mit Seven Card Stud - abgesehen von den Lowball-Handrankings.
Aus diesem Grund erfreut sich Razz in den letzten Jahren immer größerer Beliebtheit – insbesondere auf High-Roller-Ebene. Seit vielen Jahren ist das Format auch ein fester Bestandteil der Mixed-Games der prestigeträchtigen World Series of Poker (WSOP). Somit dürfte es für Sie auch keine Überraschung sein, wofür das R(azz) bei der populären Variante H.O.R.S.E steht.
Denken Sie daran, dass Razz Poker zwar ein Lowball-Spiel ist, sich die Handrankings jedoch von einigen Lowball-Spielen wie 2-7 Triple Draw unterscheiden.
Beginnen wir mit den grundlegenden Razz-Handrankings.
- Die Basics – Razz Handrankings
- Die Basics – Hände machen beim Razz
- Razz Rules – Small Bets, Big Bets und Antes
- Razz – Third Street Action
- Razz – Fourth Street Action
- Razz – Fifth Street Action
- Razz – Sixth Street Action
- Razz – Seventh Street Action – Der River
- Razz - Einsatzoptionen
- Weitere Überlegungen
Die Basics – Razz Handrankings
Nicht alle Lowball-Handrankings sind gleich. Das von Razz verwendete System ist identisch mit der Klassifizierung der niedrigen Hände in Stud Hi/Lo und Omaha Hi/Lo. Es handelt sich jedoch nicht um dasselbe System, das bei 2-7 Triple Draw verwendet wird.
Hier sind die Regeln –
- Asse gelten bei Razz immer als niedrig (gut für den Spieler).
- Straights und Flushes zählen nicht gegen Ihre Hand.
- Paare zählen gegen Ihre Hand (gilt für alle Lowball-Formate).
Die Nuts in Razz sind daher A,2,3,4,5 (auch „The Wheel“ genannt). Dies ist die niedrigstmögliche 5-Karten-Hand, die Sie erhalten können. Fairerweise ist diese Hand technisch gesehen eine Straße, aber das ist im Razz irrelevant.
Die Stärke von Low-Hands (in allen Formaten) wird durch den Wert der höchsten Karte bestimmt, nicht durch die niedrigste Karte. Ein häufiger Anfängerfehler besteht darin, den Wert der niedrigsten Karte und nicht den der höchsten Karte zu betrachten.
Spieler 1 – 2,3,4,5,6
Spieler 2 – A,2,5,7,8
Hier könnte Spieler 2 fälschlicherweise denken, dass er die beste Hand hat, da er das Ass hält, während die beste Karte seines Gegners die Zwei ist. Spieler 1 ist jedoch der klare Gewinner in diesem Matchup, da seine höchste Karte die Sechs ist, während die höchste Karte von Spieler 2 die Acht ist (denken Sie daran, niedriger ist in diesem Format besser).
Tatsächlich werden Hände typischerweise durch den Wert ihrer höchsten Karte beschrieben. Die Hand von Spieler 1 wird normalerweise als Sechs-Low bezeichnet, während die Hand von Spieler 2 als Acht-Low bezeichnet wird.
In Szenarien, in denen zwei Spieler die gleiche hohe Karte haben, umfasst die Benennung der Hände so viele zusätzliche Karten wie nötig, um den Gewinner zu bestimmen.
Acht-Sieben-Low, Acht-Sieben-Fünf-Low usw.
Die Basics – Hände machen beim Razz Poker
Razz Poker ist ein Stud-Format, was bedeutet, dass es keine Gemeinschaftskarten gibt (abgesehen von einer bestimmten Ausnahme, wenn das Deck keine Karten mehr hat).
Bis zur letzten Wettrunde hat jeder Spieler am Tisch sieben Karten erhalten. Es steht den Spielern frei, die besten fünf Karten aus diesen sieben auszuwählen, um die Hand zu bilden.
Obwohl alle Ihre sieben Karten ausschließlich Ihnen gehören, ist es wichtig, zwischen Up- und Downcards zu unterscheiden. Downcards sind nur für Sie sichtbar (wie Hole Cards bei Hold’em). Drei Ihrer sieben Karten werden bei Razz (und Stud-Varianten im Allgemeinen) Downcards sein. Ihre verbleibenden vier Karten sind Upcards, was bedeutet, dass sie für den gesamten Tisch sichtbar sind.
Obwohl aufgedeckte Karten immer noch ausschließlich dem Spieler gehören, geben sie einen Einblick in die Art der Hand, die Ihr Gegner wahrscheinlich haben könnte. In der letzten Wettrunde werden Sie in der Lage sein, vier der sieben Karten jedes Gegners zu sehen.
Die aufgedeckten Karten eines Spielers bei Razz (und Stud) werden normalerweise als sein Board bezeichnet. Die Stärke Ihrer eigenen Hand sollte immer im Verhältnis zum Board Ihres Gegners betrachtet werden. So können Sie einen Eindruck davon bekommen, wie stark (oder schwach) Ihr Gegner ist.
Das Layout der Hand jedes Spielers in Stud-Varianten ist wie folgt:
d = Downcard
u = Upcard
(dd)uuuu(d)
In der ersten Einsatzrunde (bekannt als Third Street) werden den Spielern daher zwei Downcards und eine Upcard ausgeteilt.
Razz Poker Regeln – Small Bets, Big Bets und Antes
Stud-Varianten folgen einer völlig anderen Struktur als Spiele wie Hold'em und Omaha. Für den Anfang - es gibt keinen Button. Stattdessen wird die Aktion durch den Wert der aufgedeckten Karten jedes Spielers bestimmt. In der ersten Setzrunde beginnt die höchste (schlechteste) Hand, während auf allen folgenden Straßen die beste (niedrigste) Hand zuerst an der Reihe ist.
Vor jeder Aktion müssen jedoch Antes in den Pot gelegt werden. Antes sind den Blinds bei Texas Hold'em ähnlich, mit dem Hauptunterschied, dass alle Spieler das Ante in jeder Runde zahlen müssen.
Die Einsätze bei Stud-Spielen enthalten normalerweise eine Beschreibung der Größe der Antes.
Beispiel: Ein Limit-Razz-Spiel mit Einsätzen von 1€/2€/0,15€
Beachten Sie, dass drei Werte verwendet werden, um die Einsätze eines Razz-Spiels (auch Stud) zu beschreiben. Die Small Bet, die Big Bet und das Ante. Das Letztgenannte ist relativ unbedeutend im Verhältnis zur Small und Big Bet. „Small Bet“ und „Big Bet“ sind Begriffe, die für jedes Pokerspiel mit einer Fixed-Limit-Struktur gelten.
Small Bet – Der Standardeinsatz/Raise in einem Spiel mit einer Fixed-Limit-Struktur.
Big Bet – Die Standard-Bet/Raise-Größe unter bestimmten Umständen, wird normalerweise auf den späteren Streets (Wettrunden) verwendet.
Sobald jeder Spieler das Ante in den Pot gelegt hat, werden die Karten ausgeteilt.
Razz – Third Street Action
Die Street (oder Wettrunden) in Stud-Varianten werden nach der Anzahl der Karten bezeichnet, die jeder Spieler auf dieser Street hat. Daher wird die Third Street (obwohl sie die erste Wettrunde ist) als „Third Street“ bezeichnet, da jedem Spieler 3 Karten ausgeteilt werden.
Die Spieler erhalten zwei Downcards gefolgt von einer Upcard.
Zu diesem Zeitpunkt können Sie nur eine einzige aufgedeckte Karte Ihrer Gegner sehen.
Die Wettaktion beginnt mit dem Spieler, der die höchste (schlechteste) Upcard hat.
Asse sind immer niedrig, was bedeutet, dass ein König die schlechteste Upcard bei Razz ist. Wenn zwei Spieler die gleiche aufgedeckte Karte haben, gibt es einen Tiebreak basierend auf den Farben. Darauf wird im Abschnitt „zusätzliche Überlegungen“ weiter unten noch mal explizit eingegangen.
Der Spieler mit der höchsten (schlechtesten) aufgedeckten Karte muss den sogenannte „Bring-In“ bezahlen. Dieser liegt irgendwo zwischen der Größe des Antes und der Small Bet. Unter der Annahme von Einsätzen von €1/€2/€0,15 könnte eine logische Bring-In-Größe 0,40€ betragen. Es ist ein fester Wert, der Teil der Spielstruktur ist, auch wenn er nicht immer explizit in den Limits aufgeführt ist. (Es gibt also tatsächlich vier Werte, die die Limits eines Stud/Razz-Spiels beschreiben, Small Bet, Big Bet, Ante und Bring-In.)
Nachdem ein Spieler den Bring-In bezahlt hat, beginnt die Aktion bei ihm.
Er hat zwei Möglichkeiten –
1. Check – Der Spieler entscheidet sich dafür, nur den Bring-In-Betrag zu bezahlen. Die Aktion läuft im Uhrzeigersinn ab. Die anderen Spieler müssen entweder mindestens den Bring-In-Betrag mitgehen (callen) oder folden.
2. Vervollständigen – Der Spieler, der als Erster handelt, hat die Möglichkeit, seinen Einsatz auf die Höhe der Small Bet zu erhöhen (dieser Vorgang wird als „vervollständigen“ bezeichnet). Normalerweise wird dies in Situationen gemacht, in denen der Spieler sein anfänglichen drei Karten als stark betrachtet (ähnlich wie ein Open-Raise bei Hold'em). Die verbleibenden Spieler müssen entweder mindestens die Small Bet callen, aussteigen oder eine mögliche Erhöhung (Raise) vornehmen.
Alle Einsätze und Erhöhungen in dieser Wettrunde erfolgen in festgelegten Schritten, bei denen die Small Bet als Ausgangsgröße dient.
Razz – Fourth Street Action
Sobald die Wettaktion auf der Third Street abgeschlossen ist, erhält jeder Spieler am Tisch eine weitere offene Karte, so dass jeder nun insgesamt vier Karten hat (jeweils zwei Up- und Downcards).
Dieses Mal beginnt die Aktion mit dem Spieler, der die niedrigsten (besten) aufgedeckten Karten hat.
Beide offenen Karten werden hier berücksichtigt. Wenn zwei Spieler ein Ass (die bestmögliche offene Karte) haben, wird die zweite Karte herangezogen, um herauszufinden, wer zuerst an der Reihe ist.
Sobald der Spieler bestimmt ist, der zuerst handelt, findet eine weitere Wettrunde statt.
Alle Einsätze und Erhöhungen in dieser Wettrunde erfolgen in festgelegten Schritten, bei denen die Small Bet als Ausgangsgröße dient.
Razz – Fifth Street Action
Jeder Spieler am Tisch erhält eine weitere offene Karte, so dass jeder jetzt insgesamt fünf Karten hat (drei Upcards und zwei Downcards).
Wie üblich beginnt die Aktion mit dem Spieler, der die besten Upcards hat.
In dieser Wettrunde finden die Einsätze in festgelegten Schritten statt, die sich auf die Big Bet beziehen.
Razz – Sixth Street Action
Jedem Spieler am Tisch wird eine weitere offene offen ausgeteilt. Dadurch hat jeder Spieler nun sechs Karten vor sich liegen (vier Upcards und zwei Downcards.)
In dieser Wettrunde finden die Einsätze in festgelegten Schritten statt, die sich auf die Big Bet beziehen.
Razz – Seventh Street Action – Der River
Jedem Spieler wird eine letzte Karte ausgeteilt, diesmal verdeckt, so dass jeder insgesamt sieben Karten (vier Upcards und drei Downcards) hat. Eine letzte Wettrunde findet auch hier in den festgelegten Schritten in Bezug auf die Big Bet statt.
Wenn am Ende der Einsatzrunde mehr als ein Spieler in der Hand ist, kommt es zum Showdown.
Die Spieler zeigen die Stärke ihrer Hand und die beste Hand gewinnt den gesamten Pot.
Razz – Einsatzoptionen
Die Einsatzoptionen bei Razz ähneln denen der meisten anderen Pokerformate.
Hier ist eine kurze Zusammenfassung:
OPTION |
VERWENDUNGSZWECK |
---|---|
Check |
Die Aktion wird an den Spieler zu Ihrer Linken weitergegeben, ohne dass Sie eine Bet abschließen. Diese Option kann nur verwendet werden, wenn in der aktuellen Wettrunde keine Bet getätigt wurde. |
Bet |
Sie machen den ersten Einsatz in der aktuellen Wettrunde. Andere Spieler müssen mindestens mit Ihrer Bet (Call) mitgehen oder aussteigen (Fold). |
Fold |
Es gibt bereits eine Bet in der aktuellen Wettrunde, und Sie entscheiden sich, diese nicht mitzugehen. Folden bedeutet, aufzugeben und damit verlieren Sie jedes Anrecht auf den Pot. |
Call |
Es gibt bereits eine Bet in der aktuellen Wettrunde. Der Begriff „Call“ bedeutet, mit dieser Bet mitzugehen und mit der Hand fortzufahren. |
Raise |
Es gibt bereits eine Bet in der aktuellen Wettrunde und Sie beschließen, eine Erhöhung der bestehenden Bet zu tätigen. Der Spieler, der die erste Bet getätigt hat, muss entweder den neuen Einsatz callen oder ist gezwungen zu folden. |
Re-raise |
Ein Spieler hat bereits auf der aktuellen Straße einen Raise gemacht, und Sie entscheiden sich dazu, eine weitere Erhöhung zu tätigen. Alle Erhöhungen nach der ersten Erhöhung werden als „Re-Raise(s)“ bezeichnet. |
Weitere Überlegungen
Bring-In-Tiebreak – Wenn auf der Third Street zwei hohe Karten gleichen Ranges ausgeteilt werden, wird ein Tiebreak verwendet, um zu entscheiden, welcher Spieler den Bring-In bezahlen muss. Die Rangfolge der Farben von niedrig bis hoch ist wie folgt:
Kreuz → Karo → Herz → Pik
Während also Pik als die Farbe mit dem höchsten Rang gilt, suchen Sie tatsächlich nach der niedrigstmöglichen Farbe, wenn Sie ein Lowball-Spiel spielen.
Hier ist ein kurzes Beispiel –
Auf der Third Street:
Spieler 1: Deckt den Herz-König auf
Spieler 2: Deckten den Pik-König auf
Spieler 1 muss hier den Bring-In bezahlen, weil er die höchste (schlechteste in Razz) Farbe hat.
Fourth Street Tiebreak – Ein Unentschieden auf der Fourth Street ist eher selten, da zwei Spieler zwei gleichrangige Karten haben müssen.
In solchen Fällen kann die Farbe der Karte mit dem höchsten (schlechtesten) Rang verglichen werden, um zu bestimmen, welche Farbe die stärkste ist.
Auf der Fourth Street:
*s(pades)= Pik, d(iamond)= Karo, h(eart) = Herz, c(lubs)= Kreuz
Spieler 1: 3s2d
Spieler 2: 3h2d
Spieler zwei darf hier zuerst agieren, weil seine Drei (je nach Farbe) einen niedrigeren (besseren) Rang hat.
Denken Sie daran, dass auf der Fourth Street die niedrigste (beste) Hand zuerst agiert, im Gegensatz zur Third Street, wo die höchste (schlechteste) Hand zuerst agiert.
Es sind keine Karten mehr vorhanden – Razz Poker wird normalerweise mit maximal 8 Spielern gespielt. Einige grundlegende mathematische Berechnungen zeigen, dass, wenn alle 8 Spieler bis zum River in der Hand bleiben, 56 Karten erforderlich sind, um 7 Karten an jeden Spieler zu verteilen. Bei nur 52 Karten in einem Standarddeck wird dies offensichtlich nicht funktionieren.
In einem solchen Fall wird jedem Spieler nicht eine einzige Karte ausgeteilt. Stattdessen wird eine Karte vom Stapel gezogen und als Gemeinschaftskarte in die Mitte des Tisches gelegt. Diese Karte können alle Spieler daraufhin verwenden, um eine Fünf-Karten-Hand zu bilden.
Dieses Szenario passiert jedoch praktisch nie, da es ungewöhnlich ist, dass so viele Spieler zu einem derart späten Zeitpunkt in einer Hand noch im Spiel sind. Normalerweise folden die meisten ihre Hand relativ früh.
Fixed-Limit-Obergrenzen – Bei Fixed-Limit-Strukturen gibt es ein Limit dafür, wie oft Spieler in jeder Wettrunde erhöhen können. Dieses Limit wird meist auch als Obergrenze bezeichnet.
Während solche Regeln von Ort zu Ort variieren können, beträgt die allgemein akzeptierte Obergrenze für Fixed-Limit-Spiele eine Bet und drei Erhöhungen.
Zum Beispiel auf der Fourth Street:
Spieler 1 macht eine Bet
Spieler 2 erhöht (Raise)
Spieler 1 erhöht erneut (Re-Raise)
Spieler 2 erhöht erneut (Re-Raise)
Spieler 1 hat jetzt nur noch die Möglichkeit, entweder zu callen oder zu folden. Aufgrund der Obergrenze ist ein Re-Raise nicht mehr möglich.
Sobald die Spieler zur nächsten Wettrunde voranschreiten, wird die Obergrenze natürlich wieder zurückgesetzt.
Unentschieden beim Showdown – Obwohl Farben verwendet werden, um zu bestimmen, wer zuerst in jeder Wettrunde handelt, werden sie beim Showdown ignoriert.
Wenn zwei Spieler die gleiche Hand haben, gibt es einen Split-Pot, unabhängig von den beteiligten Farben.